Advertised Video on Demand (AVoD). Das scheint der neuste Trend auf dem umkämpften Streaming-Markt zu sein. Der Tech-Gigant Amazon und der Streaming-Dienst Netflix haben beide 2022 AVoD-Angebote gestartet: Amazon mit Freevee und Netflix mit einem werbefinanzierten Basis-Abo. Diese Angebote bieten Nutzern eine wachsende Auswahl an Filmen und Serien, die kostenfrei oder zu vergünstigten Preisen konsumiert werden können, die jedoch durch kurze Werbespots unterbrochen werden. Der Inhalt wird in den meisten Fällen durch die Werbeeinnahmen finanziert.
Potentiale
Das Konzept, werbefinanzierte Streaminginhalte bereitzustellen, ist jedoch nicht neu. Bereits vor Amazon Freevee und dem neuen Netflix-Abo gab es einige Anbieter, wie das Online-Videoportal Youtube, und die Streaming-Dienste von ProSiebenSat.1 Media (Joyn) und der RTL Group (RTL+).
Einer der größten Vorteile von AVoD-Formaten ist, dass sie niedrige Einstiegshürden für Nutzer haben. Im Fall von Amazon Freevee wird keine Prime-Mitgliedschaft benötigt, d.h. Nutzer, die nicht für Prime bezahlen können oder wollen, werden durch die Werbung angesprochen. Darüber hinaus bietet der Channel auch die Möglichkeit, bestehende Prime-Abonnenten weiterhin zu binden, insbesondere im Hinblick auf die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ab September 2022. Auch bei Netflix ist das neue werbefinanzierte Abo-Modell mit aktuell 4,99€ pro Monat (Stand: Dezember 2022) kostengünstiger als die Standardvariante.
Der größte Vorteil von Online-Werbung bei AVoD-Formaten ist jedoch die Möglichkeit, Nutzer durch gezieltes Targeting anzusprechen. So können alle Vorteile des Online-Marketings genutzt werden, während Sie gleichzeitig die Bindungskräfte großer Streaming-Plattformen für sich selbst beanspruchen. Statt wie bei herkömmlichen TV-Anzeigen alle Zuschauer eines Programms anzusprechen, können hier spezifische Nutzer ins Visier genommen werden. Das Marketing kann also auf die jeweiligen Zielgruppen angepasst werden. Welche Daten genutzt werden und wie komplex das Targeting ist, hängt von den einzelnen Werbetreibern ab. So verfügt zum Beispiel Netflix – im Vergleich zu anderen Plattformen wie Disney+ oder Amazon Prime Video – nicht über so viele eigene Kundendaten. Deshalb arbeitet der Streaming-Anbieter mit Werbetreibenden von Drittanbietern zusammen, um das Potenzial von datenbasiertem Marketing besser auszuschöpfen.
Herausforderungen
Trotzdem birgt die Nutzung von AVoD-Diensten gewisse Risiken: Wie bei herkömmlichen TV-Angeboten kann es auch bei AVoD zu Ad-Fatigue (Werbemüdigkeit) kommen. Werbung wird bei zunehmender Länge oft nur noch passiv wahrgenommen und die Werbebotschaft geht verloren. Laut Angaben der Streaming-Dienste sind die Werbeblöcke jedoch relativ kurz. Amazon hat angegeben, dass pro Stunde maximal neun Minuten Werbung gezeigt werden, bei Netflix sind es im Durchschnitt vier bis fünf Minuten. Dies verringert die Sorge vor Ad-Fatigue deutlich. Gleichzeitig bindet AVoD seine Nutzer durch den Faktor der aktiven Content-Auswahl. Die Nutzer haben das angebotene Programm selbst ausgewählt und wollen es sehen.
Das bedeutet aber, dass die ausgespielte Werbung perfekt auf die Bedürfnisse der Zielpersonen abgestimmt werden muss. Sie muss in den Kontext der Person passen. Es ist also entscheidend, genau zu wissen, wer sich in der Zielgruppe befindet und welche Interessen die Menschen haben. Nur so kann bestimmt werden, wann und wo die Werbebotschaft am besten ankommt.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Advertised-Video-on-Demand (AVoD) eine vielversprechende Alternative für Streaming-Dienste darstellt. Durch die Möglichkeit der werbefinanzierten Inhalte bietet es niedrige Einstiegshürden für Nutzer und kostengünstige Optionen im Vergleich zu Premium-Abos. Gleichzeitig ermöglicht die Online-Werbung gezieltes Targeting und damit eine an die Zielgruppe angepasste Marketingstrategie. Es gibt jedoch auch Risiken, wie die Ad-Fatigue bei zu viel Werbung oder die Notwendigkeit, die Werbebotschaften perfekt auf die Zielpersonen abzustimmen. Trotzdem bietet AVoD viele Möglichkeiten und könnte sich als wichtiger Player auf dem Streaming-Markt etablieren.
Wenn Sie mehr über AVoD erfahren möchten, zögern Sie nicht, uns anzurufen. Unsere Mediaplaner stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
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Amazon Freevee