Und ihre Bedeutung für den erneuten Lockdown – Wie werbe ich während der Corona-Pandemie?
Am 2.12 hat die agma die neuen Daten der ma IP Audio IV in das Online-Tool (https://webradio.agma-mmc.de/) eingestellt.
In dem Tool werden diverse Online-Angebote mit verschiedenen Werten ausgewiesen. Mitunter Zahlen zum Simulcast – also die Überspielung des UKW-Radioprogramms – oder auch Web-Only Radio-Sender. Hinzu kommen auch einige Angebote von User Generated Radio und Musik-Streamingdienste. Dabei wird sich im Gegensatz zu den anderen ag.ma Studien bei der IP Audio auf technische Daten bezogen.
Im Vergleich von Quartal 2 zu Quartal 3 hat es insgesamt ein Minus von 6,7 Mio. durchschnittlichen Sessions pro Woche gegeben. Im Verhältnis hat dabei der Simulcast den größten Rückgang von knapp 12 %. Web-Only Angebote hingegen sind um nur 7 % zurückgegangen.
Wie erklärt man diesen Schwund? Wie sollte ich während des kommenden Lockdowns werben?
Es ist derzeit noch schwierig, zu diesem Punkt genaue Rückschlüsse zu ziehen. Allerdings erlaubte uns die Mediastudie der RMS zum vollumfänglichen Thema „Audio“ (alle Kanäle von UKW, DAB bis Online Audio über Webradio und Stream bis hin zu Podcasts) einen kleinen Einblick auf die Mediennutzung während des ersten Lockdowns von April bis Juni.
Quelle: RMS Studie „Mediennutzung während der Corona Pandemie“
Ganz logisch und klar – durch Kurzarbeit, Homeoffice und Quarantäneauflagen hat sich der Tagesablauf vieler drastisch verändert – länger schlafen, später losfahren, früher zurückkommen. Dies hat sich auch im Mediennutzungsverhalten über den Tag dargestellt. Dabei ist aber auffällig – durch das höhere Informationsbedürfnis der Bürger, sind die Nutzungszahlen über den Tag verteilt durchschnittlich etwa 10% höher. Wie ist das für meine Werbemaßnahmen relevant?
Radio genießt bei seinen Hörern nach wie vor großes Vertrauen. Gleichermaßen haben wir bei anderen Audiowerbemitteln eine höhere Interaktivität, da Streams und Podcasts gezielt ausgesucht und eingeschalten werden. Hierbei ist es allerdings wichtig, die thematische Relevanz seiner Werbung in den Vordergrund zu rücken. Der Hörer eines Podcast zum Thema „Vegane Ernährung“ wird sich nicht für die aktuellen Angebote der lokalen Fleischerei interessieren.
Vielleicht lohnte es sich unter dem Aspekt eines langen, strengen Lockdowns nicht unbedingt in Online-Audio-Inhalte zu investieren. Die Menschen verbrachten Ihre Zeit wohl eher damit, ihre Verwandten und Freunde – draußen, in Cafés und Restaurants zu treffen. Hier bot es sich gerade für lokal ansässige Unternehmen an, an diesen Orten alternative Werbemaßnahmen zu verfolgen. Wer hier investierte und die Vergabe der Werbemittel für die Restaurants und Bars bezahlte, unterstützte nicht nur sein eigenes Geschäft, sondern auch die lokalen Etablissements – eine Win-Win Situation für jeden mit echtem Mehrwert.
Was lernen wir daraus?
Wer über die Dauer des Lockdowns in Medien mit hohem Involvement (Podcasts, Web-Radio, Streamingdienste wie Spotify) investiert, wird mehr Kontakte gewinnen. Wer nach dem Lockdown in IP-Audio-Inhalte investiert, sollte damit rechnen, 5-10% weniger Kontakte zu erreichen als erwartet.
Kommen Sie gut durch diese Zeit.